HANOMAG - eine Legende
Drei Generationen schufen in einer der ältesten Maschinenfabriken Deutschlands
in knapp sechs Jahrzehnten viele wegweisende und erfolgreiche Schlepper-Konstruktionen,
die durch ihre Zuverlässigkeit und robuste Bauart berühmt waren und
von Hannover aus in die ganze Welt gingen.
Ihre Geschichte ist genauso wechselvoll wie die des Werkes, das in den über
eineinhalb Jahrhunderten seines Bestehens alle Höhen und Tiefen politischer
und wirtschaftlicher Ereignisse durchlebte.
In den Werkshallen der Hanomag wurden neben Dampfmaschinen, Lokomotiven, Pkws,
Lkws, Motoren und Baumaschinen über eine Viertelmillion Acker - und Straßenschlepper
der verschiedensten Typen, Bauarten und Leistungsklassen gefertigt.
LANZ-BULLDOG
Heinrich Lanz wurde am 9. März 1838 in Friedrichshafen geboren. 1859 trat
er als einundzwanzigjähriger in das väterliche Geschäft ein,
nachdem er zuvor eine Kaufmannslehre und die einjährige Handelsschule
absolvierte.
Sein besonderes Interesse galt den Bauern und ihrer schweren Arbeit. Bereits
1864 wurden daher erste Getreidemähmaschinen, welche aus Amerika importiert
wurden waren, verkauft. Nachdem 1867 die Nachfrage nach landwirtschaftlichen
Maschinen immer größer wurde, begann H. Lanz mit der Produktion
kleiner Landmaschinen. Mit Beginn des Jahres 1870 löste H.Lanz sein Unternehmen
aus dem des Vaters heraus und hatte es nach nur drei Jahren Eigenproduktion
geschafft, bis 1870 die zweitgrößte Fabrik zur Herstellung landwirtschaftlicher
Maschinen in Mannheim aufzubauen.
Als ein Meilenstein in der Geschichte der Firma Lanz kann man das Jahr 1879
bezeichnen, denn ab diesem Jahr wurde die Fertigung von Dampf - Drehmaschinen
und der dazu gehörenden Lokomobilen aufgenommen.
Heinrich Lanz starb am 1. Februar 1905, kurz vor seinem 67. Geburtstag. Sein
Sohn Dr. Karl Lanz übernahm die Firma seines Vaters. Am 18. August 1921
starb Dr. Karl Lanz im Alter von 48 Jahren nach schwerer Krankheit. Die Firma
war in seiner Amtszeit vor allem durch Entwicklungen auf dem Gebiet der Lokomobile
und des Luftschiffbaus bekannt.
Noch 1921 stellte die Firma Lanz den unter Leitung von Fritz Huber gebauten
ersten Rohölschlepper der Welt auf der DLG in Leipzig der Öffentlichkeit
vor. Der legendäre "Bulldog" war geboren. Bereits 1923 folgte
der zweite Lanz -Bulldog. Im laufe der Jahre folgten viele technische Neuerungen
und Verbesserungen die den Lanz - Bulldog zu einem vielfältig nutzbaren
Arbeitsgerät werden ließen. Trotz schwerer Beschädigungen der Lanz
- Werke im zweiten Weltkrieg und der Zerstörung vieler Maschinen schaffte
es Lanz wieder "Fuß" zu Fassen. Und auch heute noch entwickeln
die aus der Firma Lanz entstandenen Unternehmen die modernsten und effektivsten
landwirtschaftlichen Maschinen der Welt.
Die Firma Zettelmeyer"
1908begann Hubert Zettelmeyer mit der Entwicklung von Dampfstraßenwalzen. 1916
wurden zusätzlich Dampfzugmaschinen in das Programm aufgenommen. 1935 wurde der
erste Zettelmeyer-Traktor ausgeliefert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1949 eine
modernisierte Version des Vorkriegsmodells Z1 vorgestellt. Nachdem die
Absatzzahlen sehr gering blieben, wurde die Traktorproduktion bei Zettelmeyer
1954 eingestellt. Die Firma hat sich auf Baumaschinen spezialisiert. 1991 wurde
Zettelmeyer von Volvo übernommen und in den Konzern integriert - Zettelmeyer
als Markenname wird nicht mehr verwendet.
(Quelle: wikibooks.org)
VOLKSWAGEN - "T2"
Heinrich Nordhoff, der geistige Urvater des "T2" versuchte mit seinem
Projekt des VW Transporters einen VW auf die Räder zu stellen, der nicht
zur Serie der ursprünglichen Porsche - Konzepte gehören sollte.
Trotz der boomenden "Käfer" Nachfrage und der vielen wartenden
Kunden entschied Nordhoff: der deutsche Markt müsse mit der halben Produktion
zurecht kommen, und setzte die Einführung desjenigen Modells durch, das
Porsche "vergessen" hatte. Gegen Ende der siebziger Jahre waren es
weltweit über 5,5 Millionen Stück und es gab keinen anderen Hersteller
der jemals mehr Fahrzeuge in dieser Klasse baute. Mitte der Fünfziger
errichtete Nordhoff eine neue Fabrik in Hannover, um dem steigenden Bedarf
an Transportern gerecht werden zu können. Dies war die erste Fertigungsstätte
für VW - Fahrzeuge außerhalb Wolfsburgs. Später wurde der Typ
2 oder vom Volk auch "Bully" genannt, auch in anderen Ländern
gefertigt und in 140 Staaten exportiert. Der allererste "Typ 2" rollte
im Februar 1950 vom Wolfsburger Band und erreichte am 8. März eine Tagesproduktion
von zehn Stück. Das 1045 kg schwere Fahrzeug mit seinem Standard 25 PS
( 18,4 kW) Boxermoter in einem geschlossenen Fach im Heck, hatte einen doch
schon beachtlichen Laderaum von 4,6 qm. Im Lauf der Zeit erschien eine erstaunliche
Zahl von Varianten mit Türen aller Art, vielerlei verschiedenen Innenhöhen
und speziellen Unterbauten für alle möglichen Zwecke. Im Gegensatz
zum Käfer bekam der Käufer beim "Bully" praktisch jede
Ausführung die er verlangte. 1968 - nach zwei Millionen Stück und
17 1/2 Jahren Produktionszeit, kam ein neues Modell mit modernisierten Gesicht.
Vom "Bully" allein wurden übrigens etwa ebenso viele gefertigt
wie von allen Nachkriegs - Mercedes - Modellen zusammen.